overlay

Minister besucht Fischwerk

01.08.2018

Dr. Till Backhaus zu Gast im Fischverarbeitungswerk Euro Baltic

Am 1. August war Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern, zu Gast im Fischverarbeitungswerk Euro Baltic in Sassnitz/Mukran. Im Gespräch mit dem Geschäftsführer, Dr. Uwe Richter, ging es unter anderem um die möglichen Folgen eines drohenden Heringfangverbotes für den Bestand des westlichen Ostseeherings im nächsten Jahr. Der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES) hatte in seiner Empfehlung für das kommende Jahr einen Fangstopp empfohlen. Der Bestand war in den letzten Jahren zwar langsam aber kontinuierlich gewachsen, aber die Nachwuchs-produktion im Greifswalder Bodden ist dramatisch zurückgegangen. Daraufhin hatte der ICES seine Berechnungen angepasst und dabei die Grenzwerte deutlich nach oben erhöht. So kommt es, dass der Bestand trotz nahezu gleicher Größe tief in den roten Bereich gerutscht ist.

Dr. Uwe Richter (li) und Dr. Till Backhaus

Uwe Richter (li.) und Minister Till Backhaus im Gespräch beim Fischverarbeitungswerk in Sassnitz/Mukran.


Ein zweites wichtiges Thema war der Brexit und seine möglichen Folgen. Da Euro Baltic mehr als 80 Prozent seiner Heringe aus der Nordsee bezieht und diese zu 100 Prozent in britischen Gewässern gefangen werden, fürchtet man dort um die Existenz. Die Briten könnten den Zugang zu ihren Gewässern für die Schiffe aus anderen EU-Staaten nach dem Austritt aus der EU sperren. Darum ist es wichtig, bei den Austrittsverhandlungen den Zugang der Briten zum europäischen Binnenmarkt an den Zugang zu den britischen Gewässern zu koppeln.

Nach Ansicht von Minister Backhaus könnten der Brexit und das empfohlene Heringsfangverbot für die westliche Ostsee das Aus für die gesamte Heringsfischerei in Mecklenburg-Vorpommern bedeuten. Darum appellierte er an die Bundesregierung, sich in Brüssel für die Erhaltung der Heringsfischerei im Nordosten einzusetzen. Vom Zugang zu den britischen Gewässern hängt Backhaus zufolge der Bestand der Hochseefischerei und der Fischverarbeitung in Mecklenburg-Vorpommern ab. Bei Euro Baltic werden jährlich rund 40.000 Tonnen Nordseehering verarbeitet, der fast ausschließlich in britischen Gewässern gefangen wird. Des Weiteren werden in dem Werk jährlich bis zu 10.000 Tonnen Ostseehering verarbeitet. Damit hängt die Existenz der 230 bei Euro Baltic beschäftigten sowohl vom Zugang der Hochseefischerei zu den britischen Gewässern als auch von der Fischerei auf den westlichen Ostseehering ab. Und selbst wenn es bei der Heringsfangquote in der Ostsee kein totales Fangverbot gebe - Backhaus zufolge wäre auch eine weitere Verringerung der Fangquote existenzbedrohend für viele der 250 verbliebenen Haupterwerbsfischer im Land. "Es müssen Lösungen gefunden werden, die sowohl den Bestand des Herings sichern als auch den Fischern eine Zukunft bieten", erklärte er.


Produktionsleiter Matthias Reichert führte den Minister durch das Fischverarbeitungswerk

Produktionsleiter Matthias Reichert (li.) führte den Minister durch die Produktionshallen.

Titelbild_Homepage.jpg
Angler.jpg
Kutter6.jpg
selentfischer.jpg
AntaresWestbank.jpg
abfischen.jpg